Liebe Freundinnen und Freunde des Zauberbergs,
anbei unsere nächsten Veranstaltungen, zu denen wir Sie alle herzlich einladen:
Mittwoch, 21. Mai 20.00 Uhr
Die Buchhändlerin rät ab:
mitlesen, mithören und mitdiskutieren!
Nach dem erfolgreichen Start unserer neuen Reihe „Die Buchhändlerin rät ab“ möchten wir am 21. Mai um 20 Uhr unsere nächste Veranstaltung bekannt machen.
Wir laden alle herzlich ein – mitlesen, mithören und mitdiskutieren.
Gemeinsam mit der Autorin Sabine Ludwig und dem Kulturjournalisten Dr. Kai Luehrs-Kaiser diskutieren wir über literarische Neuerscheinungen jenseits von Mainstream und Kitsch.
Elsa Morante "La Storia" ist die Geschichte der verwitweten Lehrerin Ida in den Jahren 1941 bis 1947. Bis zur Erschöpfung hetzt sie in Rom zwischen den Armenvierteln San Lorenzo und Testaccio hin und her, müht sich ab, ihre beiden Söhne durchzubringen. Nino, der ältere Sohn und präpotente Schwarzhemdträger, will lieber heute als morgen das Lyzeum verlassen und in den Krieg ziehen. Später findet er sich bei den Partisanen wieder. Der kleine Useppe, gezeugt bei einer Vergewaltigung durch einen jungen Wehrmachtsoldaten, immer heiter und neugierig, verbringt seine Tage allein in der Wohnung, manchmal in Gesellschaft des ebenso liebenswerten Hundes Blitz. Inmitten von Bombenangriffen, Hunger und Deportationen wächst Idas Angst, ihre jüdischen Vorfahren könnten der Familie zum Verhängnis werden.
Wundersam bunt und düster zugleich schildert Leo Perutz die Welt in "Der schwedische Reiter", der den Leser im Nu in die Zeit um 1700 versetzt. Der Roman erzählt vom verflochtenen Schicksal zweier ungleicher Männer: Krieg und Barbarei beherrschen die Szenerie, in der ein namenloser Vagabund und der desertierte schwedische Offizier Christian von Tornefeld aufeinander treffen. Der eine nimmt mit List und Tücke, aber ebenso aus Liebe zu einer jungen Frau die Identität des anderen an...
In neuen Roman von Daniel Glattauer „In einem Zug“ geht um Eduard Brünhofer, ehemals gefeierter Autor von Liebesromanen. Er sitzt im Zug von Wien nach München. Nicht unbedingt in der Absicht, sich mit der Frau frühen mittleren Alters im Abteil zu unterhalten. Schon gar nicht in der Absicht, mit ihr über seine Bücher zu sinnieren. Erst recht nicht in der Absicht, über seine Ehejahre mit Gina zu reflektieren. Aber Therapeutin Catrin Meyr, die Langzeitbeziehungen absurd findet, ist unerbittlich. Sie will mit ihm über die Liebe reden. Dabei gerät der Schriftsteller gehörig in Zugzwang."Was befähigt einen Autor, über die Liebe zu schreiben?", fragt sie."Ihre Frage ist klüger als jede Antwort darauf", erwidere ich."Danke. Probieren Sie es trotzdem."
Montag, 26. Mai 20.00 Uhr
Jörg Baberowski stellt sein Buch „Die letzte Fahrt des Zaren“ vor.
Jörg Baberowski ist einer der führenden deutschen Historiker und Gewaltforscher. Er ist seit 2002 Professor für die Geschichte Osteuropas an der Humboldt-Universität zu Berlin. Er hat sich auf die Geschichte der Sowjetunion und des stalinistischen Terrors spezialisiert.
Ende Februar 1917: In den Palästen Petrograds wird getanzt und in den Opern gesungen, während sich auf den Straßen die Proteste ausweiten und die staatliche Ordnung in Bedrängnis gerät. Doch weil der Innenminister glaubt, alles im Griff zu haben, verlässt der Zar mit seinem glamourösen Hofzug die Hauptstadt. Er sollte sie nie wieder betreten, denn jetzt geht alles ganz schnell, bricht eine unerschütterlich wirkende Herrschaft in wenigen Tagen zusammen. In einem alles mitreißenden Strudel geht das Zarenreich unter und mit ihm alle Alternativen, die Russland in eine andere Zukunft geführt hätten. Die letzte Woche des Zarenreichs wird so lebensnah geschildert, als säße man im Kino.
Manchmal verdichtet sich die Weltgeschichte in wenigen Tagen und in einzelnen Personen. So war es im Februar 1917, als der Zar in den Zug stieg und in Petrograd die Revolution ausbrach. Jörg Baberowski ist ein großartiger Erzähler, der diesen welthistorischen Moment in einzigartiger Weise nacherlebbar macht: Das Buch fängt die Dynamik des Moments grandios ein und zeigt, wie eine scheinbar festgefügte Ordnung in wenigen Tagen in sich zusammenfallen kann, wenn die handelnden Personen nicht mehr wissen, was sie tun. Deutlich wird aber auch, dass alles anders hätte kommen können, wenn der Zar, seine Minister und Generäle verstanden hätten, was um sie herum geschah. So ist dieses berührende Buch auch eine Reflexion über die Grundlagen der Macht und die Herrschaft des Zufalls.
Bitte melden Sie sich an
Eintritt 10 Euro
Anmeldung erforderlich (telefonisch oder per E-Mail), die Anzahl der Plätze ist begrenzt.
Anmeldungen zu allen Veranstaltungen in der Buchhandlung unter 56 73 90 91 oder per E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
Wir freuen uns auf Sie!
Mit herzlichen Grüßen
Natalia Liublina & Gerrit Schooff